Environmental Social Governance (ESG). Ein Begriff, der zeigt, wie umfangreich das Thema gesellschaftliche Verantwortung
Viele Unternehmen haben damit begonnen, ihre Geschäftsmodelle zu hinterfragen und zu verändern. Klimaneutralität, die Reduktion des CO2-Footprints oder der Pathway to Zero – egal mit welchem Begriff das Handeln beschrieben wird: die Veränderung ist spürbar. ESG erfordert eine Strategie, die langfristiges Denken und Handeln voraussetzt. Und damit auch die Bereitschaft, sich immer wieder auseinanderzusetzen. Themen wie Klimawandel und Nachhaltigkeit, die in der Öffentlichkeit ganz oben auf der Agenda stehen, bieten für Unternehmen viele Chancen, aber auch Risiken. Deshalb sind es auch immer Themen für die Kommunikation.
Environmental Social Governance: auch eine kommunikative Herausforderung
Blickt man auf die öffentliche Debatte zum Thema Nachhaltigkeit, wird schnell deutlich, wie komplex die Herausforderung für Unternehmen ist, die sich daran beteiligen. Viele verschiedene Stakeholder mit unterschiedlichen Interessen verursachen einen hohen Argumentations- und Rechtfertigungsdruck und nicht selten geraten Unternehmen in Situationen, die sie kommunikativ fordern. In Schwierigkeiten geraten dann die Unternehmen, die kommunikativ schlecht vorbereitet sind oder Greenwashing betreiben.
Gerade beim Thema ESG ist Glaubwürdigkeit die wichtigste Währung. Wer die einmal zerstört hat, kämpft auf verlorenem Posten um Reputation. Deshalb ist es wichtig, sich dem Thema systematisch und strategisch anzunähern.
Selbstverständnis / Corporate Identity / Purpose: Am Anfang jeder Kommunikation muss festgelegt werden, was vermittelt werden soll. Wie ist das eigene Selbstverständnis definiert? Welche Ziele werden verfolgt? Wie definiert man das eigene Unternehmen im Kontext von Environment Social Governance?
Umfeld / Position: In welchem Umfeld bewegt sich das Unternehmen? Was sind die richtigen Positionen auch im Vergleich zum Wettbewerb? Was ist für die Stakeholder des Unternehmens relevant?
Story: Wie verbinden sich die unterschiedlichen Interessen der internen und externen Stakeholder zu einer glaubwürdigen und interessanten Story?
Leistungsversprechen: Was kann das Unternehmen realistisch liefern? Welche Ziele sollen kurz-, mittel- und langfristig erreicht werden? Woran lässt man sich messen? Welche Vorteile haben welche Stakeholder?
Leistungsnachweis: Welche Instrumente belegen nachvollziehbar und glaubwürdig das Leistungsversprechen? Welche Standards werden erfüllt?
Dialogbereitschaft: Wie kommuniziert das Unternehmen mit seinen Stakeholdern? Wer ist für wen Ansprechpartner? Welche Kanäle sind für Fragen offen?
Content-Vermarktung: Wie wird die Story so aufbereitet, dass sie das Interesse der Stakeholder findet? Welche Formate, Kanäle und Instrumente müssen angeboten werden?
Environmental Social Governance ist als strategisches Thema gleichzeitig komplex und zunehmend interessanter. Es verbietet sich daher, ein solches Thema nebenher zu erledigen oder weg zu delegieren. Environment Social Governance ist eine Managementaufgabe, die großes Potenzial bietet, wenn sie systematisch angegangen wird. Die Kommunikation mit den verschiedenen Stakeholdern wird zu einem kritischen Faktor für den Unternehmenserfolg. Durch die sozialen Medien rücken auch Themen, die früher keine Aufmerksamkeit erfahren hätten, heute schnell in einen größeren Fokus. Unternehmen, die darauf nicht vorbereitet sind, laufen Gefahr, im Wettbewerb entscheidend an Boden zu verlieren. Der Social Return on Investment wird zu einer Kennzahl für Unternehmen werden, die nicht nur Finanzfachleute interessiert – auch wenn es heute schon einen großen Markt an Investoren gibt, die auf Basis von ESG-Kriterien investiteren.